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Angola

Angola (deutsch [aŋˈgoːla], portugiesisch [ɐŋˈgɔlɐ]; auf Kimbundu, Umbundu und Kikongo Ngola genannt)[Anmerkung 2] ist ein Staat in Südwest-Afrika. Nationalfeiertag ist der 11. November, Tag der Unabhängigkeit (1975). Angola grenzt an Namibia, Sambia, die Republik Kongo, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantischen Ozean – die zu Angola gehörige Exklave Cabinda liegt im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik.

Der Name Angola leitet sich von dem Titel Ngola der Könige von Ndongo, einem östlich von Luanda gelegenen Vasallenstaat des historischen Kongoreiches, ab. Die Region um Luanda erhielt diesen Namen im 16. Jahrhundert durch die ersten portugiesischen Seefahrer, die an der dortigen Küste anlandeten und ein Padrão, ein steinernes Kreuz, errichteten, als Zeichen der Inbesitznahme für den portugiesischen König. Die Bezeichnung wurde Ende des 17. Jahrhunderts auf die Region um Benguela ausgedehnt, im 19. Jahrhundert dann auf das (damals noch nicht umgrenzte) Territorium, dessen koloniale Besetzung sich Portugal vornahm.

Quelle: Wikipedia

Sprachen

Fast alle der in Angola gesprochenen Sprachen gehören zur Bantu-Sprachfamilie. Portugiesisch ist Amtssprache in Angola und wird heute von etwa 30 % der Angolaner – vor allem in der Hauptstadt Luanda – auch als Muttersprache gesprochen. Von den übrigen Angolanern sprechen sehr viele, in den Städten sogar eine ganz überwiegende Mehrheit, ebenfalls Portugiesisch, häufig im täglichen Umgang mit afrikanischen Wörtern durchsetzt. Vermutlich ist Angola das afrikanische Land, das sich alles in allem die Sprache der ehemaligen Kolonialmacht am stärksten zu eigen gemacht hat.

Unter den afrikanischen Sprachen Angolas am weitesten verbreitet sind das Umbundu, von der ethnischen Gruppe der Ovimbundu gesprochen, das Kimbundu der Ambundu und das Kikongo der Bakongo sowie dessen Kreolvariante Kituba (siehe oben). Andere Sprachen sind Ngangela, Oshivambo (Kwanyama, Ndonga), Mwila, Nkhumbi, Otjiherero und Chokwe sowie das im 20. Jahrhundert von Rückwanderern aus dem Zaire eingeführte Lingala. In Angola werden insgesamt (je nach Einteilungskriterien) rund 40 verschiedene Sprachen/Dialekte gesprochen.

Religion

In Angola gibt es knapp 1000 Religionsgemeinschaften. Zur Anzahl der Mitglieder der Religionsgemeinschaften sind nur grobe Schätzungen möglich. Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung dürften Anhänger der römisch-katholischen Kirche sein. Rund ein Viertel gehören den während der Kolonialzeit gegründeten protestantischen Kirchen und Freikirchen an.

Methodisten sind besonders im Gebiet von Luanda bis Malanje vertreten, Baptisten im Nordwesten und Luanda. In Zentralangola und den angrenzenden Küstenstädten ist vor allem die Igreja Evangélica Congregacional de Angola (Evangelisch-kongregationale Kirche Angolas) vertreten. Aus der Kolonialzeit stammen auch verschiedene kleinere Gemeinschaften, so Lutheraner (z. B. in Südangola) und Reformierte (vor allem in Luanda). Dazu kommen Adventisten, neuapostolische Christen sowie (nicht zuletzt durch Einflüsse aus Brasilien) seit der Unabhängigkeit eine Vielfalt pfingstlich-charismatischer Freikirchen und die Zeugen Jehovas. Die neuen Gemeinschaften sind besonders in den größeren Städten entstanden und haben teilweise erheblichen Zulauf; dies gilt vor allem für die „Igreja Unida do Reino de Deus“ (IURD, Vereinigte Kirche des Reichs Gottes), die in Brasilien entstand und sich von dort aus in die anderen portugiesischsprachigen Länder ausbreitete.

Aufgrund von Einflüssen aus Südafrika und Namibia hat sich in den 2000er Jahren ein kleiner Ableger der anglikanischen Kirche des südlichen Afrika gebildet. Schließlich gibt es zwei christlich-synkretistische Gemeinschaften, die in der DR Kongo verwurzelten Kimbangisten und die im kolonialen Angola entstandenen Tokoisten.

Nur noch ein verschwindend geringer Teil der Bevölkerung hängt ausschließlich traditionellen Religionen an, aber unter den Christen finden sich nicht selten Bruchstücke von Vorstellungen, die aus diesen Religionen stammen. Der Anteil der Muslime (fast alle sunnitisch) beträgt schätzungsweise ein bis zwei Prozent. Er setzt sich aus Einwanderern aus verschiedenen, meist afrikanischen Ländern zusammen, die aufgrund ihrer Verschiedenartigkeit keine Gemeinschaft bilden. Saudi-Arabien bemüht sich in letzter Zeit um eine Ausbreitung des Islams in Angola. So hat es 2010 angekündigt, dass es in Luanda die Errichtung einer islamischen Universität finanzieren werde. Im November 2013 wurde dem Islam und zahlreichen anderen Organisationen die Anerkennung als Religionsgemeinschaft verweigert. Zudem wurden Gebäude, die ohne Baugenehmigung errichtet wurden, zum Abriss vorgesehen. Berichten zufolge stünde u. a. die Schließung von mehr als 60 Moscheen im Land bevor.

Die katholische Kirche, die traditionellen protestantischen Kirchen und die eine oder andere Freikirche unterhalten soziale Einrichtungen, die dazu bestimmt sind, Mängel in der gesellschaftlichen oder staatlichen Versorgung auszugleichen. Die katholische Kirche und die traditionellen protestantischen Kirchen äußern sich gelegentlich zu politischen Fragen und finden dabei unterschiedliches Gehör.

Politik

Angola ist eine Präsidialrepublik, in der der Staatspräsident gleichzeitig der Regierung vorsteht  Die Nationalversammlung als Ein-Kammer-Parlament umfasst 220 Abgeordnete. Die Verfassung von 2010 enthält den Grundsatz der Gewaltenteilung.

Seit dem Ende des Bürgerkriegs (1975-2002) steht die angolanische Innenpolitik im Zeichen der politischen Stabilisierung durch Konsolidierung der nationalen Aussöhnung und des Wiederaufbaus. Trotz sichtbarer Erfolge in der Überwindung der Bürgerkriegsfolgen, insbesondere im Bereich Infrastruktur, wird es noch vieler Jahre bedürfen, bis sich die Lebensbedingungen aller Angolaner fühlbar verbessern werden. 

In den letzten Jahren bemüht sich die Regierung verstärkt, Angola als eine regionale Führungsmacht zu profilieren. Insbesondere mit der Wiederherstellung und Erhaltung der inneren Stabilität bei kontinuierlich starkem Wirtschaftswachstum  sieht man sich in einer Vorbildrolle für den Kontinent.

Im August 2012 fanden die zweiten Parlamentswahlen nach 1992 statt. Dabei konnte die seit der Unabhängigkeit im Jahre 1975 regierende MPLA mit einem Stimmenanteil von 71,84 Prozent zwar aufgrund von Verlusten insbesondere in Luanda nicht ihr Ergebnis der letzten Wahlen 2008 halten (81,64 Prozent), sie verfügt jedoch weiter über eine Zweidrittelmehrheit. 

Menschenrechte

In den Jahren seit Kriegsende hat sich die Menschenrechtslage in Angola in vielen Bereichen gebessert. In der Verfassung von 2010 nehmen Menschenrechte eine prominente Rolle ein und auch die internationalen Menschenrechtsabkommen hat das Land mit wenigen Ausnahmen ratifiziert.

Obwohl Angola laut UNDP zu den zehn Ländern Afrikas gehört, die bei der Bekämpfung von Armuts und Unterernährung die meisten Fortschritte gemacht haben, stellen soziale Notstände nach wie vor die größte Bedrohung für die Menschenrechte dar. 

Darüber hinaus finden sich die größten Missstände in folgenden Bereichen: exzessive Anwendung von Gewalt durch Sicherheitskräfte und Polizei und häufige Straflosigkeit der Täter; mangelhafter Zugang zur Justiz durch die Konzentration von Institutionen in der Hauptstadt; Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit und - durch Zwangsumsiedlungen- Verletzung des Rechts auf angemessenen Wohnraum.

2013 schnitt Angola laut Rangliste der Journalisten ohne Grenzen zudem in Sachen Pressefreiheit schlecht ab (Platz 130 von 179), was auf die Verfolgung mehrerer Journalisten durch die angolanische Justiz, sowie das starke staatliche Medienmonopol zurückzuführen ist. Grundsätzlich ermöglichen vor allem Internetforen und kritische Webseiten sowie einige unabhängige Wochenzeitungen zumindest einem Teil der Bevölkerung eine politische Debatte.

Ende 2013 berichteten internationale Medien über ein vermeintliches Islamverbot in Angola. Ein solches Verbot gibt es nicht, aber die konstitutionell verbriefte Religionsfreiheit wird durch die erforderliche Legalisierungspraxis von Kirchen eingeschränkt.

Quelle: Auswärtiges Amt

Bildung

In Angola gehen weniger als zwei Drittel der Kinder im schulpflichtigen Alter zur Schule. In den Grundschulen wiederholen 54 % der Kinder eine oder mehrere Klassen. Wenn die Kinder die fünfte Klasse erreichen, gehen nur noch 6 % der Kinder ihrer Altersgruppe in die Schule. Dies hat auch mit dem Umstand zu tun, dass für die Versetzung in höhere Klassen ein gültiger Personalausweis vorzulegen ist, den viele nicht haben. Diese hohe Schulabbrecherquote entspricht dem Mangel an Schulen mit fünfter und sechster Klasse.

In Zusammenarbeit mit dem angolanischen Bildungsministerium betreibt die Hilfsorganisation Ajuda de desenvolvimento de Povo para Povo em Angola sieben Lehrerausbildungsstätten in Huambo, Caxito, Cabinda, Benguela, Luanda, Zaire und Bié, die so genannten Escolas dos Professores do Futuro, an denen bis Ende 2006 mehr als 1000 Lehrer für den Einsatz in den ländlichen Gebieten ausgebildet wurden. Bis 2015 sollen acht weitere dieser Lehrerausbildungsstätten eingerichtet und 8000 Lehrer ausgebildet werden.

Gesundheit

Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist – aus europäischer Perspektive – größtenteils katastrophal. Nur rund 30 % der Bevölkerung haben Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur 40 % haben Zugang zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende Menschen an Krankheiten wie Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen. Daneben sind Malaria, Meningitis, Tuberkulose und Erkrankungen durch Wurmbefall verbreitet. Die Infektionsrate mit HIV liegt nach Schätzungen von UNAIDS bei 2 % und damit für die Region sehr niedrig. Als Grund hierfür wird die Abschottung des Landes während des Bürgerkrieges genannt.

Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig.

Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola. Aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung ist auch die Zahl der Frauen, die während der Geburt sterben, extrem hoch. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird mit 48 bis 52,2 Jahren angegeben. Lepra bleibt in Angola eine große Sorge der Gesundheitsbehörden im Land. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 1048 Fälle dieser chronisch infektiösen Krankheit festgestellt.

Quelle: Wikipedia

AmtssprachePortugiesisch, offizielle
Landessprachen (língua
nacional) daneben 
UmbunduKimbundu
KikongoTuChokwe
NgangelaOshivambo

HauptstadtLuanda
StaatsformRepublik
RegierungssystemPräsidialsystem[Anmerkung 1]
Staatsoberhaupt,
 zugleich 
Regierungschef
Präsident
José Eduardo dos Santos
Fläche1.246.700 km²
Einwohnerzahl25.8 Mio (July 2016)[1]
Bevölkerungsdichte19 Einwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nominal)
  • BIP/Einw. (KKP)
2013 (Stand: April 2014)[2]
  • 121.704 Mio. USD (61.)
  • 130.066 Mio. USD (66.)
  • 5.846 USD (91.)
  • 6.247 USD (114.)
Index der menschlichen Entwicklung0,532 (149.)[3]
WährungKwanza (AOA)
Namibia Dollar (NAD) (nur in Santa Clara)[4]
Unabhängigkeit11. November 1975
(von Portugal)
NationalhymneAngola Avante
Nationalfeiertag11. November (Unabhängigkeitstag)
ZeitzoneUTC+1 (WAT)
Kfz-KennzeichenANG
ISO 3166AO, AGO, 024
Internet-TLD.ao
Telefonvorwahl+244